Aristoteles und die ewige Bewegung
Der Physiker Joachim Schulz nimmt den heute Nacht anstehenden „Zeitenwechsel“ zum Anlass, seine Gedanken über Zeit fortzusetzen. Um die Physik damit nicht so alleine dastehen zu lassen, machst auch du mit.
Philosophie vom Land: Das Blog von Timotheus Schneidegger
Im Laufe eines Philosophiestudiums sammeln sich genug Aufsätze, Notizen, Exzerpte und in seltenen Glücksfällen eigene Gedanken an, um daraus eine Kladde zur Philosophie zu bauen. Manchem Jüng- und Schwächling des Geistes geriet das Zeug schon derart aus der Kontrolle, dass daraus ein philosophisches Hauptwerk erwuchs.
In Lichtwolf Nr. 26 (S. 42ff.) hast du offen bezweifelt, ob Philosophie im notorisch hastigen Internet möglich ist; ohne jedoch zuvor den praktischen Versuch unternommen zu haben, den „Schwein und Zeit“ darstellt.
Womit eine Philosophie fertigwerden muss: Mit allem, was du siehst und denkst, mit allem, was du dir vorstellen kannst, den Ursachen von alldem, den Prinzipien, denen es folgt, und seinen Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Der Physiker Joachim Schulz nimmt den heute Nacht anstehenden „Zeitenwechsel“ zum Anlass, seine Gedanken über Zeit fortzusetzen. Um die Physik damit nicht so alleine dastehen zu lassen, machst auch du mit.
Um nochmal auf die nach wie vor ungeklärte Zeit zurückzukommen, musst du etwas ausholen, und zwar bis Wittgenstein und Aristoteles.
Gestern sind in China 20 Bergarbeiter bei einer Explosion in einem Kohlebergwerk ums Leben gekommen. Das Radio meldet’s und du denkst dir: Arme Schweine.
Immer, wenn du eine schwangere Frau siehst, denkst du: Die hatte Sex und jeder kann es sehen. Vermutlich geht Islamisten das gleiche durch den Kopf.
Kürzlich hast du in der Mathe-Nachhilfe deinem Schützling die Segnungen von Koordinatensystemen nahezubringen versucht, indem du ersten drei Dimensionen erklärt und mit ihm gemutmaßt hast, was wohl die vierte Dimension ist.
Womit muss eine Philosophie fertigwerden? Als Wissenschaft, die sich mit nicht weniger als den Dingen in Zusammenhängen und daraus zu ziehenden bzw. darauf anwendbaren Lehren beschäftigt: mit allem.
Räumlichkeit wie Veränderlichkeit sind als eigenständige Begriffe überflüssig, da sie Teilaspekte dessen bezeichnen, was mit Körperlichkeit gemeint ist. Hier musst du innehalten und klarstellen.
Das Meer bringt und nimmt Treibholz mit der Tide (time, Zeit, Gezeiten). Was sie hier angespült hat, wird mit dem nächsten Hochwasser wieder fortgetragen. Nichts bleibt hier lange an seinem zufälligen Ort.
Du warst mit dem Auto unterwegs. Mitten auf der Straße saß eine Taube, keineswegs jedoch überfahren und zerfleddert, wie es leider viel zu oft auf den hiesigen Landstraßen zu sehen ist.
Welche Veränderlichkeit von Hierseiendem ist von dir abhängig und welche ist unabhängig? Kann Hierseiendes unabhängig von dir seine Räumlichkeit verändern?