Wort zu Welt
Ein im wahrsten Sinne unheimlich schönes Beispiel dafür, wie Begriffe Vorstellungen hervorrufen und auf diese Art hierseiend durch dich Daseiendes hervorbringen, kam dir neulich zu Ohren.
Philosophie vom Land: Das Blog von Timotheus Schneidegger
Ein im wahrsten Sinne unheimlich schönes Beispiel dafür, wie Begriffe Vorstellungen hervorrufen und auf diese Art hierseiend durch dich Daseiendes hervorbringen, kam dir neulich zu Ohren.
Kürzlich hast du in der Mathe-Nachhilfe deinem Schützling die Segnungen von Koordinatensystemen nahezubringen versucht, indem du ersten drei Dimensionen erklärt und mit ihm gemutmaßt hast, was wohl die vierte Dimension ist.
Heute bist du zum Asselamt, um die Formulare zur Beantragung von Alg II zu besorgen. Denn langsam wird es schwierig, die tägliche Suppe auf den Tisch zu kriegen.
Heute wieder Großkampftag, den du mit dem Gedanken, es sei der letzte solche in diesem Jahr, jedoch recht mutig angingst. Denn es gab neben Prüfungen auch Schnee!
Kürzlich hast du deinen neuesten Nachhilfeschüler kennengelernt; mal wieder „home-schooling“, du musstest also von deiner Pampa in eine andere gurken. Und man kann sagen: Das war ein Assel-Haus wie aus der Glotze.
Du brauchst dich nicht selbst zu loben, denn das machen andere schon zur Genüge: Dafür, dass du in deinem Leben keine Minute lang in Pädagogik unterrichtet wurdest, schlägst du dich wacker.
Sozialkunde bringt nix. Die Kinderchen peilen einfach nicht, dass es von Vorteil ist, einen Staat zu haben. Wie auch: Ihre Lebenswelt ist faktisch Anarchie.
Deutsch-Nachhilfe mit vier aufgedrehten Grundschülern, darunter eine geschminkte Neunjährige, die dich sogleich hemmungslos anbaggerte („Ham Sie eine Freundin? Sie sind mein Lieblingslehrer!“). Danach erledigt wie ein Löwendompteur nach der Aufführung.