The Divided States (VII): Spektakel als Lebensform
Das Kapital bestimmt, wo es langgeht, während alle auf das auch in der US-Politik inszenierte Spektakel starren. Was, wenn die Einschaltquoten irgendwann sinken?
Philosophie vom Land: Das Blog von Timotheus Schneidegger
Das Kapital bestimmt, wo es langgeht, während alle auf das auch in der US-Politik inszenierte Spektakel starren. Was, wenn die Einschaltquoten irgendwann sinken?
Die USA sind vernarrt in Illusion und Spektakel, die tauglich von den neofeudalen Herrschaftsverhältnissen ablenken.
Kaum irgendwas bestätigt den Werbespruch der Historikerzunft, wonach die Vergangenheit weder vorbei noch vergangen ist, so sehr wie die bis heute überall spürbaren Folgen jahrhundertelanger Ausbeutung und Diskriminierung.
Die USA haben Genozid, Sklaverei und Bürgerkrieg nie verwunden, sondern auf neurotische Weise unter dem Nationalmythos des „melting pot“ begraben.
Mythos, Geschichte(n), Erzählungen und Narrative scheinen das nächste große Ding in Philosophie, Soziologie und Politologie zu sein.
Nizza, Würzburg, München: Erweiterter Suizid und Terrorismus gehören zusammen
Politische Gewalt hängt mit politischen Mythen zusammen. Letztere können – wie die deutsche Erzählung – jäh an Integrationskraft verlieren.
Der islamistische Mythos hat einiges mit dem rechstextremen zu tun. Wo er zuschlägt, ist seine Barbarei fast ansteckend.
Mythen sind der Kern auch von politischen Erzählungen der Xenophobie, Demokratie oder des Islamismus, deren Stärke oder Schwäche über Leben und Tod entscheidet.
Längst gibt es Expertensysteme, die automatisch Text generieren. Fütterte man eines mit Mythen, Mythemen und Archetypen, könnte es auch Geschichten produzieren.