The Divided States (VII): Spektakel als Lebensform
Das Kapital bestimmt, wo es langgeht, während alle auf das auch in der US-Politik inszenierte Spektakel starren. Was, wenn die Einschaltquoten irgendwann sinken?
Philosophie vom Land: Das Blog von Timotheus Schneidegger
Das Kapital bestimmt, wo es langgeht, während alle auf das auch in der US-Politik inszenierte Spektakel starren. Was, wenn die Einschaltquoten irgendwann sinken?
Die USA sind vernarrt in Illusion und Spektakel, die tauglich von den neofeudalen Herrschaftsverhältnissen ablenken.
Kaum irgendwas bestätigt den Werbespruch der Historikerzunft, wonach die Vergangenheit weder vorbei noch vergangen ist, so sehr wie die bis heute überall spürbaren Folgen jahrhundertelanger Ausbeutung und Diskriminierung.
Die USA haben Genozid, Sklaverei und Bürgerkrieg nie verwunden, sondern auf neurotische Weise unter dem Nationalmythos des „melting pot“ begraben.
Das Wahlsystem der „ältesten Demokratie“ der Welt ist absurd. Entscheidend ist und bleibt das Land, nicht das Volk, worüber die US-Flagge Auskunft gibt: 13 Kolonien, 50 Bundesstaaten.
Die Urgroßeltern des durchschnittlichen US-Wählers wären nicht überrascht, dass die Demokraten 2010 eine universelle Gesundheitsversorgung eingeführt haben. Schockiert aber wären sie, dass der erste schwarze Präsident kein Republikaner war.
Es braucht nicht erst Weimarer Verhältnisse für Weimarer Verhältnisse: Demokraten und Republikaner leben im gleichen Land, aber in unterschiedlichen Welten.