Prioritäten
Das Jahr 2019 endet mit einer weiteren Quatschdebatte, angezettelt von rechten Scheißestürmern, denen man allzu gern das mediale Agendasetting überlässt.
Philosophie vom Land: Das Blog von Timotheus Schneidegger
Das Jahr 2019 endet mit einer weiteren Quatschdebatte, angezettelt von rechten Scheißestürmern, denen man allzu gern das mediale Agendasetting überlässt.
Welche Rolle spielen Medien als Massenerzähler und das in Filterblasen zerfallene Publikum im postfaktischen Zeitalter?
So ein Baby ist niedlich, ein Löwenjunges erst recht, und wenn man beide zusammen vor die Kamera steckt, kann eigentlich gar nichts mehr schiefgehen.
Politik ist langweilig. Aber damit Politik als Markt funktioniert, muss ein Spektakel um sie betrieben werden. Gut ist das allenfalls für Feinde der Demokratie.
„Hätten sie einen Islamisten mit 125kg Sprengstoff gefasst, kämen lauter Sondersendungen. Bei nem Nazi: Nix“
Anlässlich des Wahltags einige Betrachtungen, wie Politik und Medien dem Rechtspopulismus nachlaufen und die Demokratie der Pöbelherrschaft preisgeben.
Sting sollte sein Lied „Russians“ noch einmal neu einspielen. Er müsste gar nicht viel am Text ändern, um den Zeitgeist zu treffen, in dem Günter Grass mit einem Gedicht für Empörung sorgt.
Die Alternative zur Selbstvergewisserung der Öffentlichkeit wäre kollektive Verdrängung. Die vielfältigen, aber immergleichen Reflexe der Öffentlichkeit bedienen das gesamte Spektrum von Aufarbeitungsmechanismen.
Knapp eine Woche ist seit den Anschlägen auf Norwegen mit 76 Toten vergangen. Historisch sind sie damit noch lange nicht, aber die Eindrücke hatten Gelegenheit, sich zu setzen.