Mühlentag

Es scheint wahrscheinlich und mehr auch nicht, dass die Ostfriesen irgendwann mal so etwas wie den Zen-Buddhismus erfunden und es sowie ihn dann wieder vergessen haben. Auf sowas bist du gekommen vor zwei Wochen an Pfingstmontag. Da war nämlich Mühlentag, vulgo: Überall konnte man Windmühlen besichtigen und bestaunen, was man hier ja ohnehin in jedem Ort mehrfach tun kann; aber man durfte auch hinein- und hinaufklettern. Oder eben davor in der Sonne sitzen und sich Klippklapp reintun:

Für sowas hatten die Leute weiland, als Windmühlen noch Industrie im Wortsinne waren und die Gegend hier ein EEG-Vorreiter avant la lettre, natürlich keine Zeit. Drum ist auch das mit dem Waterkant-Buddhismus, von dem die Hiesigen ihre unerschütterliche Seelenruhe („Ehm sinnig!“, ndt. für „Mach mal langsam!“) haben mögen, Quatsch.

 

An Pfingsten fuhr auch wieder die Museums- und Küsteneisenbahn, die wirklich jedem ans Herz zu legen ist: 8 Euro für die Strecke von Norden nach Dornum und zurück; im Viehwaggon der Reichsbahn werden keine Menschen mehr, sondern Fahrräder und Gepäck mitgenommen. Abgesehen vom Dieselgestank geht es ganz wie anno Tobak zu.

Fährt man dann am Mühlentag mit der „Transostfriesischen Eisenbahn“ gen Dornum, um dort die obige Mühle zu begucken, kann man zwischen der dritten und zweiten Klasse ganz berühmte Schriftsteller treffen:

Damit sei genug von Freizeit-Späßken geschwärmt. Zurück an die Arbeit, ein neuer Lichtwolf muss druckfertig werden!

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