Schrumpfen oder einbrechen

Vorgestern kommentierte Georg Ehring im DLF die von Bundeskartoffelministerin Julia Klöckner angekündigte Unterstützung eines europaweiten Verbots von Neonicotinoiden. Diese werden u.a. für den Rückgang der Zahl von Insekten (und Vögeln) verantwortlich gemacht. Ehring kommentiert:

„Wissenschaftler schätzen, dass ihre Zahl um rund 75 Prozent geschrumpft ist – das ist schon dramatisch.“

Klar, ohne eine der journalistischen Quatschvokabeln „eskalieren“, „massiv“ oder „dramatisch“ geht es auch hier nicht. Bemerkenswerter ist, in welcher Größenordnung ein Rückgang ein anscheinend gemächlicher Schrumpfungsprozess ist: 75 Prozent.

Denn als die Wirren um eine Unabhängigkeitserklärung Kataloniens vor einem Weilchen die Anleger nervös machten, wurde der selbe Sender „drastischer“ (noch so ein Wörtchen, ohne das moderner Journalismus nicht geht) beim Benennen eines Rückgangs:

„Die Madrider Börse ist zuletzt um 2 Prozent eingebrochen.“

 

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