Nach dem Bussard im Apfelbaum neulich heute Abend wieder große Vogel-Action, bzw. kleine: Zwei der Grauschnäpper-Küken saßen außerhalb ihres Nests im Gras, piepten vor sich hin und machten ungelenke Flugversuche. Während der eine es wacker ein ums andere Mal unternahm, Luft zwischen sich und dem Boden zu gewinnen, saß das andere gefiederte Zwei-Euro-Stück im schlechten Versteck, von wo aus er Muttern (und den hörenden Rest der Fauna) auf sich aufmerksam machte.
Du hast schließlich versucht, ihn auf einem Esslöffel zurück zum und ins Nest zu bugsieren. Dafür hatte er kein Verständnis und hüpfte immer wieder panisch piepend davon; Mutter Grauschnäpper fand das erst recht nicht lustig und rief die halbe Vogelwelt herbei, sodass du aus Angst um dein Augenlicht die Rettung abgebrochen hast, die eine vermeintliche war: Denn jeder im Internet weiß doch, dass man scheinbar verlassene Vogelküken in Ruhe lassen soll, wenn die Elterntiere noch in der Nähe sind.
Anscheinend gehört die äußerst riskante Phase zwischen dem (auch nicht immer) sicheren Nest und dem (auch nicht immer) sicherem Luftraum zum Vogelleben dazu, das darum oft ein sehr kurzes ist. Die Lütten waren rechtschaffen motiviert, fliegen zu lernen. Sie haben heute Nacht exakt Zeit, bis der schwarzweiße Riesenkater Rodolfo auf seinem Rundgang vorbeikommt.
Nachtrag, 22. Juni 2016:
Gute Nachrichten, die drei kleinen Grauschnäpper haben die Nacht überlebt. Auch der dritte hat inzwischen das Nest verlassen, aber mit dem Fliegen haut es bei allen noch nicht hin. Dafür kümmert sich Muttern weiter aufopferungsvoll um ihre Lütten.
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