Im NDR kam vorhin eine Radio-Dokumentation über Peter Suhrkamp und sein Künstlerhaus auf Sylt, mit am Mikro der Raddatz, dessen Geschimpfe über den Kulturverfall dich denken lässt: „Würde ich dem Kerl einen Lichtwolf zuschicken, um zu zeigen, dass noch nicht alles verloren ist, wäre der sich viel zu fein, das Ding überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.“
Das Problem an den Untergangspropheten und Kulturpessimisten den Generation Nachkrieg+X: Wenn ihnen etwas wie der Lichtwolf unter die Augen käme, würden sie es gar nicht als Gegenbeweis ihrer Sorge ums Abendland begreifen.
Überhaupt gibt es die Verblödung und Verflachung gar nicht, von der sie reden: was verflacht, ist biologisch bedingt nur die Kultur, die sie kennen und als einzige gelten lassen wollen. Und verblödet waren die meisten Leute zu Zeiten der Gruppe 47 genauso wie heute, nur eben in Schwarzweiß und mit scheppernden O-Tönen.