Aus Umgang folgt Räumlichkeit

Was folgt daraus, dass Hierseiendes mit Hierseiendem Umgang pflegt und dein Körper solches Hierseiendes ist?
Neben der damit gegebenen Bedingung der Möglichkeit der Selbstbefriedigung – Räumlichkeit. Umgang bedingt Räumlichkeit. Hierseiendem kommt somit die Eigenschaft zu, räumlich zu sein.

Räumlichkeit bedeutet, eine Lage und Position im Raum zu haben sowie eine Ausdehnung in ihm. Jeder Teil eines Hierseienden muss selbst auch ein Hierseiendes sein. (Dies ein weiterer Hinweis, dass du mehr sein musst als dein hierseiender Körper, da du auch mit Daseiendem Umgang pflegen kannst.) Wenn jeder Teil ein Hierseiendes und also räumlich ist, also Lage, Position und Ausdehnung im Raum hat, so ist Hiersein auch die Eigenschaft, eine Form zu haben.

Wenn du aber aus dem Fenster blickst, so hat ja alles eine Form: Die Weiden, die Katze, der Stein und der Himmel. Wenn nun jedes davon als ein hierseiender Teil eines Hierseienden mit je eigener Räumlichkeit betrachtet wird, so musst du Parmenides darin zustimmen, das es nur das Eine gibt. Parmenides hielt darum alle Veränderung für bloße Täuschung.

Wenn es keine Veränderung gibt, ist alles ein einziges Hierseiendes. Betrachte ein Photo und lasse dich nicht von deinen Augen täuschen, die das Abgebildete in eine Szene zerlegen, auf der vielleicht Menschen vor einem Auto zu erkennen sind! Nein, es ist wirklich nur ein einziges Hierseiendes, nämlich nur ein Photo!, und die Verschiedenheit der abgebildeten Teile eine Täuschung. Das Photo ist ein einziges Hierseiendes und alle Abbildungen nur hierseiende Teile dieses einzigen – weil es keine Veränderung gibt!

Doch es gibt Veränderung: Die Katze erhebt sich vom Stein, auf dem sie sitzt, und geht davon. Sie kann kein hierseiender Teil eines einzigen Hierseienden sein, dessen weiterer Teil der Stein ist, der seine Räumlichkeit unverändert beibehält. Alle Teile des Steins behalten ihre Räumlichkeit, doch die der Katze verändert sich, während die hierseiende Katze als Ganze sich verändert: Sie selbst geht das Ufer entlang. Dabei peitscht ihr Schwanz hin und her und jedes ihrer Beine schwingt vor und zurück.

2 Gedanken zu „Aus Umgang folgt Räumlichkeit“

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