Erste Gartenbilanz

Aus der agrartechnischen Versuchsanlage vor deinem Fenster gibt es positive und negative Nachrichten. Die schlechte zuerst: Der Verdacht auf Krautfäule bei den Kartoffeln hat sich bestätigt. Dein Vater hatte keinen Zweifel, dass die Blätter, die du ihm gezeigt hast, befallen sind. Er meinte aber auch, die Krankheit führe nicht unbedingt zu einem Totalausfall der Ernte, es gäbe am Ende nur weniger Kartoffeln. Hm – haben die Iren wegen Krautfäule nicht 1845ff. eine schwere Hungersnot gehabt?
Darüber hinaus nimmt die Schneckenplage von Tag zu Tag zu. Inzwischen gehst du jeden Abend mit der Gartenschaufel herum, liest Nacktschnecken vom Boden oder von den Pflanzen auf und beförderst sie in hohem Bogen in die Apfelbäume; wer überlebt, soll seinen schleimigen Komplizen erzählen können, was sie erwartet, wenn sie dir Salat, Kohl, Bohnen und sogar die Kartoffeln abfressen. Sogar die Kartoffeln, dabei dachtest du, der hohe Blausäuregehalt der Blätter solle sie genau davor schützen!

Die gute Nachricht, und mit dem Stichwort Giftstoffe ist exzellent übergeleitet: Der Tabak wächst doch. Du hast ihn nur immer für Unkraut gehalten. In einem Blumenpott hast du die Erde einfach sich selbst überlassen, da du den Pott nicht brauchtest und sehen wolltest, was darin denn so wächst. Schließlich hast du im Internet mal nach jungen Tabakblättern gesucht und tatsächlich scheinen die Samen, die du voriges Jahr bei eBay geordert hast, aufzugehen. Eine weitere Samenlieferung sowie Tabakdünger sind längst eingetroffen. Mal gucken, ob aus dem Burley und Virginia auch dann was wird, wenn du es darauf anlegst – und ob das Zeug, das du für Tabak hältst, wirklich welcher ist und das Vereinzeln und Umtopfen verkraftet…

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